Die Megastadt Mumbai war lange als das Armenhaus Indiens bekannt. Dass man ausgerechnet hier, in einer Stadt, die auch heute noch ganz andere Probleme hat, ein aufblühendes Interesse an der Kunst findet, ist höchst unerwartet. Dennoch trifft man bei einem Rundgang durch die Straßen dieser dynamischen Metropole auf viele Museen und Galerien. Der Boom, der in den letzten Jahren durch die Bollywood-Filmindustrie eingeleitet wurde, führe zu einer kulturellen Renaissance in Mumbai. Sie wird bezeugt von der noch jungen National Gallery of Modern Art, dem jüngst neu renovierten Opernhaus, vielen neu entstehenden Galerien und dem jährlich stattfindenden Kala Ghoda Festival.
Ka
la Ghoda, gelegen im südlichen Mumbai, zeugt mit seinen prächtigen im indischen Mogul-Stil errichteten Bauten von der Kolonialzeit. Hier befindet sich das Prince of Wales Museum mit seinem tropischen Park voller antiker Skulpturen. Die Sammlung enthält sowohl Werke der viktorianischen Malerei, als auch der modernen indischen Kunst. Von hier aus erreicht man in wenigen Minuten den beliebten Straßenkunstmarkt auf der Art Plaza und die nahegelegene Jehangir Art Gallery. Die 1952 errichtete Kunsthalle stellt ein frühes Meisterwerk der indischen Stahlbetonarchitektur dar und ist der wichtigste Ausstellungsort für Indiens zeitgenössische Kunstszene. Berühmt wurde sie durch Ausstellungen der Gründungsmitglieder der avantgardistischen Bombay Progressive Artists Group.
