Alles nur brotlose Kunst?

Jungen Menschen, die sich für ein Kunststudium entscheiden, wird meist vorgeworfen, dass sie mit diesem Vorhaben finanziell keine Chance haben. Doch stimmt das wirklich? Wenn dies wirklich wahr wäre, warum steigt dann seit Jahren die Anzahl an Studenten, die sich für ein Kunststudium entscheiden? Die Gründe für diese Entscheidung sind so vielfältig wie das Leben selbst. Wenn bei anderen Studiengängen wie Medizin oder Jura meist ein bestimmter Typus Student anzutreffen ist, so ist dies bei der Kunst völlig anders. Hier trifft sich alles.

Das Studium ist sehr frei gestaltet

Was viele Studenten so anzieht, ist die Freiheit, die mit dem Studium einhergeht. Der Leiter der Akademie der bildenden Künste in München brachte es mit diesem Zitat auf den Punkt: „Kunst ist der einzige Freiraum zwischen Knast und Klapsmühle.“

Die meisten der Studenten fühlen einen starken inneren Drang, sich künstlerisch zu betätigen. Sie würden dieser Tätigkeit auch nachgehen, wenn es dafür gar kein Geld geben würden, einfach weil sie es „müssen“. Die Akademien wissen um diesen Drang sich auszudrücken und dementsprechend sind sie ausgestattet. Die Werkstätten bieten eine enorme Bandbreite an Werkzeugen und generell gilt für alle Studenten ein sehr hohes Maß an Freiheit. Ein Begriff, der sehr wichtig ist und entsprechend gelebt wird.

Lässt sich mit Kunst viel Geld verdienen?

Wie bereits erwähnt, ist das Geld fast niemals der Antrieb für ein Kunststudium, dieser sitzt tiefer und lässt die Künstler bis tief in die Nacht an ihren Werken arbeiten. Generell ist es jedoch meist so, dass Künstler eher am unteren Spektrum der Einkommensskala zu finden sind. Der Kunstmarkt ist zwar ein Milliardenmarkt, bei dem auch zeitgenössische Künstler Millionen verdienen können, doch dies sind Einzelfälle. Der Rest der Künstler muss zusehen, wie er seine Fähigkeiten monetisiert.

Doch auch hier leisten die Akademien eine wertvolle Hilfe, sie verschaffen den Studenten die Möglichkeit, passende Stellen zu finden, die ihren Neigungen entsprechen. Dies können Position als Kurator, Museumsleiter, Restaurator oder vieles mehr sein. Selbst die Industrie hat immer mehr das Potenzial von Künstlern für sich entdeckt und bindet kreative Menschen in die unterschiedlichsten Aufgaben mit ein, die vorher den Ingenieuren vorbehalten war.

Die Selbstständigkeit kann auch verlockend sein. Sei es durch eine eigene Galerie oder das Verkaufen seiner Werke an Händler, die sich der künstlerischen Aufwertung unseres Lebensraums verschrieben haben. Dies können Fachhändler in den Innenstädten sein oder die Variante 2.0, die Onlineshops. Mit einem solchen ist es einem Team aus Österreich gelungen, mit bezahlbarer Kunst unsere Wohnungen zu verschönern. Wer möchte, kann sich davon selbst mit einen Blick auf Desenio überzeugen. Einfach toll.

Selbstvermarktung immer wichtiger

An den Akademien wird immer mehr gelehrt, wie sich die jungen Künstler selbst vermarkten können. In der heutigen Zeit ist dies zu einem wichtigen Faktor geworden, es geht nicht nur um die Kunst als solche, sondern auch um die Persönlichkeit, die sie erschaffen hat. Sich selbst geschickt ins Rampenlicht zu stellen ist zu einem Muss geworden, auch wenn es noch so manchem schwerfällt und er oder sie sich am liebsten nur über die künstlerische Arbeit definiert werden würde.